» News
Netflix geht jetzt in Deutschland und Österreich gegen Account-Sharing vor
Allgemein Jetzt aber wirklich: Netflix will das Teilen von Passwörtern auch in Deutschland und Österreich aktiv verhindern. Wer Personen zubuchen will, zahlt extra.



Seit Monaten droht Netflix damit, nun wird es Realität: Der Streaming-Dienst will aktiv gegen Nutzer vorgehen, die ihr Konto mit anderen Personen außerhalb des Haushalts teilen. In südeuropäischen Ländern macht Netflix das bereits seit einigen Monaten, jetzt trifft es auch Deutschland, Österreich und den US-amerikanischen Heimatmarkt des Streaming-Dienstes. Insgesamt sollen über 100 Länder betroffen sein.

Netflix hat Dienstagabend damit begonnen, seine Kunden in Deutschland per E-Mail über das strengere Vorgehen zu informieren. Darin betont der Streaming-Dienst vor allem die Möglichkeit, ein "Zusatzmitglied" gegen Aufpreis zum bestehenden Abo dazuzubuchen – das sind Personen, die den Account mitnutzen dürfen, auch wenn sie außerhalb des Haushalts wohnen.

Zusatzmitglieder für 5 Euro im Monat

Ein Zusatzmitglied hinzuzubuchen, kostet in Deutschland und Österreich 5 Euro pro Monat. In den USA verlangt Netflix dafür sogar 8 US-Dollar monatlich. Wie viele Zusatzmitglieder man zum Abo hinzufügen kann, hängt von der Abostufe ab: Im Standard-Abonnement kann man das Konto mit nur einer externen Person teilen, im Premium-Abonnement mit zwei Personen.

Zusatzmitglieder bekommen ihr eigenes Profil, Konto und Passwort. Ihre Mitgliedschaft wird aber von der Person gezahlt, die dieses Zusatzmitglied zur gemeinsamen Nutzung eingeladen hat, schreibt Netflix auf einer Support-Seite. Zusatzmitglieder müssen demnach mit einigen Einschränkungen leben: Sie können Netflix über ihr Konto nur auf einem Gerät gleichzeitig nutzen und Titel nur auf jeweils ein Smartphone oder Tablet zur Offline-Nutzung herunterladen. Zusatzmitglieder können außerdem nur ein einziges Profil erstellen.
Ein Haushalt ist eine Internetverbindung

Noch immer ist nicht völlig klar, wie Netflix genau gegen das Teilen von Konten vorgehen möchte. Abonnenten müssen einen Hauptort per App definieren. Geräte, die sich dort mit dem Internet verbinden, gelten als Haushaltsgeräte und können Netflix demnach uneingeschränkt verwenden.

"Geräte, die Ihr Netflix-Konto über dieselbe Internetverbindung nutzen wie dieser Fernseher, gehören automatisch zu Ihrem Netflix-Haushalt", schreibt Netflix in einem Support-Dokument. Der Konfigurationsvorgang kann aber auch auf anderen Geräten gestartet werden, bestätigte ein Sprecher gegenüber heise online.

Grundsätzlich akzeptiert Netflix also alle Geräte, die sich im gleichen Netzwerk wie das Hauptgerät befinden. Devices, die mit anderen WLAN-Netzwerken verbunden sind oder externe IP-Adressen verwenden, können dem Dokument zufolge manuell verifiziert werden. Für Urlaube und Reisen lässt Netflix Toleranz walten: Hier sollen Abonnenten den Streaming-Dienst ohne Einschränkungen anschauen können. Wo genau die zeitliche Grenze für diese Urlaubstoleranz liegt, bleibt dabei offen.
Kündigungen eingepreist

Ein Netflix-Account darf laut den Nutzungsbedingungen nur mit Personen geteilt werden, die im gleichen Haushalt leben. Netflix definiert einen Haushalt als gemeinsamen Wohnort – praktisch darf man Netflix also mit allen Personen teilen, die zusammenwohnen. Lange hat Netflix das sogenannte Account-Sharing aber geduldet, sogar aktiv beworben. Seit dem vergangenen Jahr hat Netflix ein strengeres Vorgehen gegen das Teilen von Konten in verschiedenen Ländern getestet.

Trotz Gegenwind von Nutzern hat Netflix diese Strategie bislang als Erfolg verbucht. Man habe auf betroffenen Märkten zwar zuerst eine "Cancel Reaction" festgestellt, weil Nutzer wegen der Einschränkungen ihre Abos kündigten. Langfristig legen sich die "blinden Passagiere" laut Netflix aber ihre eigenen Accounts an, während andere die Option für weitere Mitglieder innerhalb ihres Kontos dazubuchen.

In Kanada, wo Netflix das Account-Sharing seit Februar einschränkt, sei die Anzahl der zahlenden Nutzer ebenfalls kurzfristig gesunken. Dort hat Netflix eigenen Angaben zufolge nun aber mehr zahlende User als zu Zeiten, bevor die Account-Sharing-Sperre umgesetzt wurde.

(dahe)
Autor: Predatorfighter | Donnerstag 25. 05. 2023 0 Kommentare


Kündigungswelle bei Vodafone Deutschland: 900 Stellen weniger
Allgemein 1300 Kollegen müssen gehen, 400 neue werden gesucht. So möchte Vodafone effizienter werden, um gegen den Kundenschwund angehen zu können.


Vodafone Deutschland streicht 1.300 Vollzeitstellen und schafft gleichzeitig 400 Arbeitsplätze. "Vodafone richtet sich neu aus", umschreibt der Netzbetreiber die Kündigungswelle, die "vor allem im Management, bei Doppelfunktionen und in Bereichen ohne direkten Kundenkontakt", greifen soll.

Das geht aus einer Mitteilung vom Mittwoch hervor. Darin verspricht das Unternehmen, "sozialverträglich" vorzugehen. Gemeint sind damit die Ausnutzung natürlicher Fluktuation, Angebote wie Altersteilzeit und generell die "Berücksichtigung der individuellen Lebensplanung" im Einzelfall, wie ein Sprecher Vodafone Deutschlands heise online Mittwochabend erläutert hat. Einige Kollegen könnten vielleicht auch für eine der 400 neuen Stellen umgeschult werden. Ein allgemeines Angebot von Golden Handshakes gibt es nicht.

Die 400 neuen Stellen sind für "kundennahe Bereiche wie Technik, Netzausbau und Großkunden-Projekte" vorgesehen. In Summe möchte Vodafone Deutschland in einem Jahr 900 Mitarbeiter weniger haben als heute – ein Abbau von gut sechs Prozent der Gesamtbelegschaft. Durch das Sparprogramm soll das Unternehmen effizienter werden, damit es attraktive Angebote legen und wieder wachsen kann.

Allerdings erhöht Vodafone im April die Preise für seine bestehenden Breitband-Kunden im Festnetz. Das verhindert auch das neue Sparprogramm nicht. Dafür möchte Vodafone in sein Kabelnetz investieren, um die beworbene Leistung auch durchgehend liefern zu können.
Vodafone verliert Kunden

Im Kalenderjahr 2022 hat Vodafone in Deutschland netto alle zwei Minuten einen Breitbandkunden im Festnetz verloren, sodass dieser Kundenstock um 247.000 Anschlüsse auf 10,7 Millionen gefallen ist. Die Zahl der Fernsehabonnenten ist sogar um netto 410.000 auf 12,9 Millionen gefallen.

Bei den Mobilfunkkunden gab es ein kleines Plus von netto 70.000 auf rund 31,4 Millionen, das sich allerdings ungleich verteilt: Bei den umsatzträchtigen Kunden mit Rechnungslegung (neudeutsch Postpaid) musste Vodafone ein Minus von netto 26.000 Anschlüssen hinnehmen, nur bei im Voraus zahlenden Kunden (Prepaid) gab es Zuwachs. Diese bringen im Durchschnitt aber nicht einmal ein Viertel des Umsatzes eines Postpaid-Anschlusses.

Neben Vodafone Deutschland streichen auch andere Zweige des Telecom-Konzerns Arbeitsplätze. Beispielsweise hat Vodafone Italy Anfang März mitgeteilt, 1.000 Stellen abbauen zu wollen. Mit Abstand größter Vodafone-Aktionär ist E& (Emirates Telecommunications Group) durch die Emirates Investment Authority, der 14 Prozent Vodafones gehören. Blackrock-Investmentfonds halten etwa 9,5 Prozent. Im Februar hat Liberty Global eine Wette auf den Vodafone-Aktienkurs abgeschlossen und sich nicht ganz fünf Prozent der Aktien gekauft. Bislang hat sich diese Wette nicht ausgezahlt, auch wenn Vodafone-Aktien am Mittwoch an der Londoner Börse fast ein Prozent zugelegt haben.

(ds)
Autor: Predatorfighter | Samstag 01. 04. 2023 0 Kommentare




« [ 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 ] »